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Mira Schumann
geb. 1968 in Stuttgart
lebt und arbeitet in Dortmund

 

http://members.dokom.net/mira.schumann/Seiten/Objekt00.html

aus der Reihe "Spinnenbilder", 2020, (Atelierbeobachtungen) © Mira Schumann  

 

 

 

aus der Reihe "Spinnenbilder", 2020, (Atelierbeobachtungen) © Mira Schumann

 

Text zu den Werken:

"Ich lebe schon länger mit ihnen zusammen und sie stören mich auch nicht weiter. Nun aber habe ich begonnen, die Spinnen in meinem Atelier zu beobachten. Ich betrachte sie über einen längeren Zeitraum, behalte sie im Auge, halte ihr teils extrem langes Verharren einfach aus, warte ohne Eile auf eine Regung. Ihnen selbst ganz ähnlich, vergesse ich die Zeit im Erstarren. Manchmal bemerke ich gar nicht, dass sich in der Zwischenzeit das Tier fortbewegt hat. Dann schäme ich mich meiner Unaufmerksamkeit wegen….

Andere verstecken sich die meiste Zeit. Hocken hinter Papierrollen und zwischen Pappkartons, schrecken nur auf, wenn der Unterschlupf bewegt wird und huschen dann eilends in das nächst gelegene neue Versteck. Wieder andere kauern in ihrer selbstgewobenen Falle aus mittlerweile dunkelgrauen Fäden und warten darauf, dass eine der unzähligen Asseln sich verläuft, hängen bleibt und zu einem der enggeschnürten Päckchen im feinen Gewebe wird.

Auch ist mir erst jetzt aufgefallen, wie viele Spinnen im Laufe der Zeit verstorben sind und als getrocknete Knäuel aus Chitin-Beinen und Staub nun in alten Netzen schaukeln.

Wie vergehen Spinnen? Werden sie zerfallen, einfach eins werden mit den Fadenresten - und als Schmutz irgendwann hinweggefegt werden?"

     
     
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